Referenzen
"In Zeiten, in denen ein Beisammensein auf den kalten virtuellen Raum beschränkt ist und man einander als Zoom-Kachel aus der Ferne grüßt, ist es umso erfreulicher, wenn eine Bildschirmkonferenz all diese Einschränkungen vergessen läßt - weil das Gespräch lebhaft, die Neugier greifbar, die Leidenschaft für Fragen der Poesie, der Sprache, des Umgangs mit der Welt derart augenfällig ist. So erging es mir mit den Ausgezeichneten des Landeswettbewerbs, denen ich umso herzlicher alles Gute für die schreibende, für die zu beschreibende Zukunft wünsche."
Jan Wagner
Dieses Jahr hatten wir bei unserem Preisträgerseminar am 18. Juli 2019 im Kloster Ochsenhausen den Autor Albert Ostermaier aus München zu Gast. Er las aus seinem neuen Gedichtband „Über die Lippen“ (2019) und aus seinem Roman „Lenz im Libanon“ (2015). Die Begegnung mit einem Autor ist für die jungen Leute sehr nachhaltig und die Begegnung mit Albert Ostermaier war überaus eindrücklich und inspirierend. Er ist Lyriker, Dramatiker und Romanschreiber. Und er äußerte sein Motto, das auch für uns als Landeswettbewerb Deutsche Sprache und Literatur Baden-Württemberg hervorragend passt: „Jeder Inhalt findet seine Form“. So ist er davon überzeugt, dass jeglicher Inhalt sich den Ausdruck sucht, den er braucht (für ihn bedeutet das: als Gedicht, als Theaterstück, als Roman). Für unseren Wettbewerb bedeutet das, dass wir unsere Themenvorgaben meistens so offen gestalten, dass Schüler sich ihre Form suchen können. Häufig sind wir ganz und gar überrascht und begeistert, auf was für eine „Form“ sich die Schülerinnen und Schüler einlassen. Albert Ostermaier zeigte sich begeistert davon, wie unser Wettbewerb den jungen Menschen die Gelegenheit gibt, ihr Schreibtalent zu entdecken und zu entfalten.
„Unser Landeswettbewerb ist einzigartig in Deutschland. Seit 1990 fördern wir Schreibbegabungen bei Schüler*innen der Oberstufe in Baden-Württemberg. Manche verstehen erst bei uns, wie gut sie eigentlich sind. Dann öffnet sich ihnen eine neue Welt.“
"Der Landeswettbewerb Deutsche Sprache und Literatur leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung sprachlich-literarischer Begabungen. Er ist in der einzige Wettbewerb in diesem Bereich und die Anzahl der Einsendungen zeigt Jahr für Jahr, dass der Wettbewerb auf ein breites Interesse unserer Schülerinnen und Schüler stößt. Er ist daher ein Kleinod, das wir sehr schätzen und das wir bewahren wollen."
„Nur wenige Teilnehmer am Landeswettbewerb entscheiden sich in der Regel für das journalistische Thema. Das war auch in diesem Jahr so. Umso erstaunlicher war für mich die Resonanz, die mir die Ausgezeichneten beim ersten Preisträgerseminar in Präsenz seit drei Jahren im Kloster Schöntal schenkten. Ihr ehrliches Interesse und ihre Blickwinkel, die sie in eine lange und lebhafte Diskussion über die Textgattung Kommentar und die Funktion von Journalismus in unserer Zeit eingebracht haben, waren für mich ungemein bereichernd. Wer behauptet, er sorge sich um die Jugend von heute, dem sei ein solcher Austausch dringend angeraten.“